Ein letztes Mal

Falls ihr unseren ersten Blogeintrag gelesen habt, erinnert ihr euch vielleicht an die Wassertemperatur vom Schwarzen Meer -> 6° Celsius hat die Website angezeigt. Das hat Flo und Kilian dennoch nicht davon abgehalten ihren ersehnten Badespaß zu bekommen. Also Badehose an, Schuhe aus und ab ins eiskalte Wasser.

ACHTUNG!!! Barfuß am Strand entlang zu laufen kann schmerzhaft enden; immer wieder stecken Eisenstangen im Sand, die teils kaum sichtbar aus dem Sand herausragen.

Aber nicht nur die Sicherheit am Stand ist fraglich. An unserem dritten Wochenende haben wir einen Tagesausflug mit dem Professor der ONPU nach Mykolajiw gemacht. Eine Stadt wie man es sich aus der alten Sowjetunion vorstellt. Aber das spannende kommt nach dem Ausflug. Die Stadt war im 2. WK ein bedeutender Marinestützpunkt, wurde aber im Krieg schwer getroffen. Also befinden sich die beiden Werften bis heute in einem Zerfallsprozess. So auch die Brücke, die die beiden Seiten des alten Hafens verbindet. Ja die Brücke… wir waren wohl mit die Letzten, die über diese Brücke gelaufen sind… Einen Tag später erreicht uns die Nachricht, dass genau diese Brücke den Sturm nicht standgehalten hat und eingeknickt ist. Grade noch einmal Glück gehabt :D.

Das letzte Bild, auf der die Brücke noch ganz ist

Der Sturm hat uns so einige Sorgen bereitet. Wenn man an Garagen mit Wellblechdach vorbeiläuft, das mit halbvollen Wasserflaschen gesichert ist um nicht wegzufliegen, freut man sich wieder in einem Gebäude zu sein. Wenn aber der Sturm so heftig ist, dass die Fenster dem Druck vom Wind nicht mehr standhalten und einfach aufgeschlagen werden, überlegt man sich gleich dreimal ob man sich nicht doch lieber unter der Bettdecke versteckt.

Aber der Sturm hat auch etwas Gutes mitgebracht. In den letzten Tagen in Odessa war traumhaftes Frühlingswetter und wir konnten unsere 2,5 Liter Bierflasche für 1,50€ in aller Ruhe genießen. Auch das Feuerwerk am Strand (bei Sonnenschein am helllichten Tag) war natürlich romantisch :D.

Dem Blick der Katze nach zu urteilen, hat SIE wohl das Bier im Hintergrund genossen :)

Der einzige negative Gedanke, der uns die letzten Tage beschäftigt hat, war der Virus. Selbst wenn es nach offiziellen Angaben nur einen Fall in der gesamten Ukraine gegeben haben soll, hatten wir bedenken ob wir ohne Probleme wieder nach Deutschland einreisen können. Glücklicherweise hat alles geklappt und wir sind am 10.03. pünktlich zum Kick-Off wieder in München gelandet

Überraschung! Hier hat uns der Virus dann doch einen schönen Strich durch die Rechnung gezogen. Unsere perfekt geplante Ankunft, um das Kick-Off Seminar zeitlich mitmachen zu können, hat nichts genützt. Es wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Naja, die Hauptsache ist, dass wir wieder in Deutschland sind und nicht in der Ukraine in Quarantäne feststecken.

Alles in allem war es ein sehr interessanter und spannender Aufenthalt und mithilfe von Victoria, die uns vor Ort mit Übersetzen, Sightseeing, Events, Kontakten und noch vielem mehr geholfen hat, konnten wir einen guten Einblick in die ukrainisch/russische Kultur bekommen.

Autos als Statussymbol
Sehr passendes Bild, um die Spannweite zwischen Arm und Reich zu zeigen

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