Anreise und Unterkunft:
Am 7ten Februar war es für uns soweit. Wir sollten nach Belfast fliegen. Ein kleines Team aus drei Leuten (Marian, Theresa und Mele), absolut überschaubar. Nur streikte genau an diesem Tag, nur an diesem Tag, die Lufthansa. So hätten zwei von uns anstatt einen Direktflug von München nach Dublin zu nehmen, alternativ über Amsterdam, London nach Dublin fliegen können. Was uns zu wild und zu knapp war. Also reisten wir einen Tag später an, und Marian hatte eine Nacht alleine in der Unterkunft, welche sich als etwas schäbiger herausstellte, als es auf den Fotos ersichtlich war. Wacklige Möbel, dreckiges Geschirr und chlorhaltiges, mal kaltes oder warmes Wasser aus dem leckenden Wasserhahn. Eine kalte Nacht für Marian, da die Heizung nicht funktionierte und er auch kein warmes Wasser zur Verfügung hatte. Vieles in und an der Wohnung war einfach ein Erlebnis für sich. Und bei jedem Mängel, den wir fanden, lachten wir nur noch ironisch und nickten es mit einem „natürlich“ ab. Dennoch fühlten wir uns wohl in der Wohnung, die für die nächsten Wochen unser Zuhause sein sollte.
Projekt – „What’s PUB in?“:
Unsere Projektidee stand schon einige Wochen zuvor fest, ein Pub-Quiz, wobei die Fragen AI generiert werden. Wir trafen uns mit unserem Projektleiter George Moore im Belfast Campus der Ulster University. Einem Gebäudekomplex aus vier großen Bauten, mit bis zu 11 Stockwerken und einem outstanding Blick über die Stadt, kein Vergleich zum Campus am roten Tor. Dort schafften wir es auch uns einmal einzusperren, da wir im falschen Gebäuden den Lift nach unten nahmen und dieser kein zurück hatte. Nur die Security konnte uns retten.
Zum Einlass aber brauchten wir Access Karten, die wir nach ewigem hin und her mailen mit Mr Moore zur Hälfte unseres Aufenthaltes erhalten haben. Zu dem Zeitpunkt waren wir schon voll im Projekt. Unser Alltag bestand daraus gemeinsam in der Wohnung oder in der Universität zu sitzen und zu coden. Zu Beginn hatten wir das Gefühl zu viel vorzuhaben, allerdings kamen wir so gut voran, dass wir Richtung Mitte vom Projekt schon über Erweiterungen nachdachten. In unserer Web-App kann man Multiple-Choice Fragen erstellen lassen, bearbeiten und mit einem Bild erweitern, und diese dann beantworten lassen von den Mitspielenden.
Freizeit:
Selbstverständlich waren wir auch in unserer Freizeit nicht untätig. Im Prinzip ließen wir keinen Pub aus. Tauchten ein ins Nachtleben, ob es nun The thirsty goat, Kelly‘s Cellars, das Kremlin, die Union Bar, in der es Dragshows gab, oder das Metal-Konzert der Band Alestorm war, wir waren überall zu finden.
Oft hörten wir einen von uns sagen, „aber diesmal nur ein Bier“, bis wir Stunden später ein Taxi rufen mussten (die pinken Busse hören um 11 Uhr auf zu fahren), nachdem wir noch im Pub die kanadischen Schiffsarbeiter kennenlernen durften, die vor Ort einen Öltanker reparierten. Man ist ja nur einmal in Belfast, das muss man schon auskosten. Zur Erinnerung wurden einige Souvenirs gekauft. Gemalte Bilder der H&W Krähne, Kühlschrankmagenten der Titanic, neue Kopfbedeckungen und ein neues outstanding Tattoo, all das musste mit. Die Natur hat uns ebenfalls extrem beeindruckt. Ziemlich zum Beginn unserer Reise nahmen wir an der Giant’s Causeway und Game of Thrones – Tour teil. Einen Tag ging es mit dem Bus die Antrim Coast entlang. Dabei durften wir einige Drehorte, der Serie, wie die Dark Hedges oder die Treppe an der Arya Stark aus dem Wasser kommt, begutachten.
Ein Besuch in der Bushmills Destillerie mit Whiskeyprobe und eine Wanderung zum Giant’s Causeway waren dort ebenfalls beinhaltet. Ein anstrengender aber wundervoller Tag, den wir erleben durften. Zu den Highlights unserer Zeit in Belfast zählten auch ein Dudelsackwettbewerb, das Crumlin Road Goal, was ein Gefängnis war, und das Falafel Fresh, wo es die besten Falafelwraps der Stadt gibt. Wir verliebten uns zudem in die Serie „Great British Menu“ und hoffen immernoch, dass Kirk gewinnt und entwickelten jede Menge neue Insider zusammen. Versuchten Rugby im Pub zu schauen, wussten allerdings nicht wie groß der Andrang sein würde und versäumten es zu reservieren.
Schluss endlich lässt sich zusammen fassen, dass für jeden von uns diese Reise eine einzigartige Erfahrung war, mit einer Menge an Erinnerungen und wir empfehlen jedem, ob nun im Studium oder privat, einmal nach Belfast zu reisen und einzutauchen in die einmalige Pub-Kultur, die Menschen zu erleben und die Küste zu sehen. Wir würden es jederzeit wieder tun, auch wenn Marians Koffer in London hängenblieb bei der Rückreise.